Karlsruhe (dpa/lk) – Der Karlsruher SC steht nach zwei Siegen und einem Torverhältnis von 6:1 vor dem 3. Spieltag an der Spitze der 2. Liga. Den SV Sandhausen plagen vor dem badischen Derby dagegen erhebliche Sorgen. Zudem muss der SVS auch gegen Karlsruhe weiter auf Schlüsselspieler verzichten.
Gegensätzlicher hätten der SV Sandhausen und der Karlsruher SC nicht in die neue Saison starten können. Während der SVS sowohl in der 2. Fußball-Bundesliga als auch im DFB-Pokal enttäuschte und dreimal deutlich verlor, steht das Team von KSC-Coach Christian Eichner an der Tabellenspitze und in der zweiten Runde des Pokals. Diesen Trend möchte der KSC im badischen Derby der Gegensätze am Samstag um 13.30 Uhr fortsetzen. „Die Mannschaft weiß, dass sie jederzeit in der Lage ist, Tore zu schießen. Fast jeder in unserem Team hatte ein richtig gutes Jahr und entsprechend viel Selbstvertrauen getankt“, sagte Eichner. Ein großes Plus der Gäste ist die Variabilität. War es in der Vorsaison meist Torjäger Philipp Hofmann, der Karlsruhe auf Kurs brachte, treffen inzwischen auch die Neuzugänge Fabio Kaufmann und Fabian Schleusener. Das nimmt zum einen die Last von Hofmanns Schultern, zum anderen ist der frühere Bundesligist dadurch weniger ausrechenbar.
Von einer breiten Brust sind die SVS-Profis dagegen meilenweit entfernt. Einmal mehr erlebte der Kader eine Generalüberholung. Ein Dutzend Spieler kam, 17 mussten nach der verkorksten Vorsaison gehen, als erst am letzten Spieltag die Rettung feststand. Auch in diesem Jahr läuft es noch nicht. „Zuletzt standen acht, neun Neuzugänge in der Startelf. Für die Automatismen braucht es Zeit“, sagte Trainer Stefan Kulovits. Damit mag er recht haben, dennoch rechtfertigen die vielen Neuzugänge nicht die fehlende Einsatzbereitschaft, wie SVS-Präsident Jürgen Machmeier meint. „Ich habe den Spielern vor der Saison gesagt, dass sie immer einen Schritt mehr machen und 20 Prozent mehr geben müssen als der Gegner, sonst werden wir kein Spiel gewinnen“ sagte Machmeier. „In Sachen Mentalität und Einsatzbereitschaft haben wir noch nicht das gezeigt, was wir zeigen müssen.“
KSC-Trainer Eichner erwartet ein kampfbetontes Baden-Derby: „Ich gehe davon aus, dass wir eine gewisse Physis auf den Platz bekommen müssen, weil aufgrund der Drucksituation auf der anderen Seite in dieser Partie die Basisdinge im Vordergrund stehen werden.“ Eichner kann am Samstag wieder auf Philip Heise zurückgreifen. Der einzige nominelle Linksverteidiger im Kader hat seine Magen-Darm-Probleme überwunden, wie der Coach sagte. Seine Elf werde am Hardtwald in jedem Fall gut verteidigen müssen. „Damit meine ich aber nicht, dass wir mit Mann und Maus am eigenen Sechzehner parken“, sagte Eichner. Es werde vielmehr um die Bereitschaft gehen, alles zu investieren und ähnlich wie in der ersten Hälfte beim 3:0-Heimsieg gegen Darmstadt eine gute Balance zwischen Kampf und Spiel zu finden. Begleitet wird die Mannschaft von 700 KSC-Fans. „Die werden in Sandhausen für uns ganz, ganz wichtig sein“, meinte Eichner.