Auswertung zeigt große Unterschiede bei Kita-Gebühren im Südwesten

25. Februar 2024 , 16:03 Uhr

Stuttgart (dpa/jb) – Zwischen null und mehr als 600 Euro im Monat: Eltern in Baden-Württemberg müssen je nach Wohnort unterschiedlich viel Geld für die Betreuung ihrer Kinder bezahlen. Das zeigt eine neue Auswertung des Instituts der Deutschen Wirtschaft.

Hier kostenlos, da großes Geld

Wie viel Geld Eltern für die Betreuung ihrer Kinder bezahlen müssen, hängt in Baden-Württemberg stark vom Wohnort ab. Während die Betreuung in Heilbronn für Kinder ab drei Jahren kostenlos ist, müssen Eltern in anderen Städten je nach Einkommen mehrere Hundert Euro im Monat bezahlen. Das geht aus einer Untersuchung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Neun baden-württembergische Städte im Vergleich

Untersucht wurden die Gebührenordnungen von 82 Großstädten bundesweit, neun davon in Baden-Württemberg. Berücksichtigt wurden Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe, Freiburg, Heidelberg, Ulm, Heilbronn, Pforzheim und Reutlingen.

Gesetze im Südwesten ungenau

Konkrete Regelungen zur Gestaltung der Gebühren gibt es im Südwesten nicht. Im Kita-Gesetz steht lediglich, dass bei der Bemessung der Gebühren der wirtschaftlichen Belastung der Familien durch den Besuch der Einrichtungen und der Zahl der Kinder angemessen Rechnung getragen werden müsse, hieß es in dem Bericht des IW. Fünf von neun Städten staffeln die Gebühren etwa nach dem Einkommen der Eltern, außerdem gibt es mit Ausnahme Reutlingens unterschiedliche Kosten für die Betreuung von Kindern über und unter drei Jahren. Die Kosten für die Kinderbetreuung variieren innerhalb Baden-Württembergs deswegen teils stark.

Städtevergleich

Wenn sie ihre Kinder ab drei Jahren für acht Stunden am Tag in die Kita bringen wollen, müssen Eltern in Heilbronn etwa gar nichts bezahlen, dort ist der Kitabesuch kostenlos. In der Landeshauptstadt müssen Eltern dagegen je nach Einkommen bis zu 149 Euro im Monat berappen, in Ulm werden in der höchsten Einkommensstufe bis zu 360 Euro fällig. Spitzenreiter ist Reutlingen mit bis zu 614 Euro pro Monat. Für die Berechnungen wurde eine Familie mit zwei Erwachsenen und einem Kind zugrunde gelegt.

Krippenplätze sehr teuer

Etwas weniger groß sind die Unterschiede bei der ganztägigen Betreuung von Kindern unter drei Jahren. Dafür müssen Eltern landesweit recht tief in die Tasche greifen. Die Spannweite reicht in der höchsten Einkommensstufe von 219 Euro pro Monat in Stuttgart bis 614 Euro in Reutlingen. In Heilbronn kostet die U3-Betreuung unabhängig vom Einkommen 493 Euro im Monat.

Anspruch auf Betreuung in Deutschland

In Deutschland muss für Kinder zwischen dem dritten Geburtstag und dem Schuleintritt ein Kitaplatz zur Verfügung gestellt werden. Für Kinder zwischen dem ersten und dem dritten Geburtstag gibt es ebenfalls einen Anspruch auf eine Betreuung – in einer Einrichtung oder auch in der Kindertagespflege. «Allerdings reichen die bestehenden Angebote für die unter Dreijährigen bei Weitem nicht aus, um die von den Eltern geäußerten Betreuungswünsche tatsächlich zu decken», schrieben die Autoren der IW-Untersuchung.

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