Rastatt (dpa/lk) – Bei einem Discounter in Rastatt hat am Donnerstag TV-Entertainer Thomas Gottschalk an der Kasse gesessen. „Einfach aufrunden“, ermunterte der Moderator die Kunden, die geduldig in langer Schlange anstanden – und die Cents rollten. Ging es doch um einen guten Zweck: Gottschalk war für die Spendenbewegung „Deutschland rundet auf“ in die Rolle des Kassierers geschlüpft.
„Ich habe schon viel in meinem Leben gemacht, aber kassiert habe ich noch nie.“ Dass der Job ganz schön anstrengend sein kann, bemerkte der 70-Jährige nach wenigen Minuten: „Mein Hemd ist schon durchgeschwitzt.“ Trotz professioneller Hilfe an seiner Seite dauerte der Einkauf bei Gottschalk etwas länger. Dafür gab es ein Schwätzchen mit dem TV-Entertainer – und den ein oder anderen Kochtipp gratis dazu.
Die Organisation kämpft gegen Kinderarmut in Deutschland. Mit Pfandspenden und kleinen Centbeträgen sollen sozial benachteiligte Kinder unterstützt werden. Kunden können die Einkaufssumme auf den nächsten 10-Cent-Betrag erhöhen und die Differenz für soziale Projekte spenden. Gottschalk hat nach eigenem Bekunden nicht lange überlegt, bei dem bundesweiten Projekt ehrenamtlich mitzumachen: „Es zeigt, dass schon kleine Geldbeträge einen großen Unterschied für bedürftige Kinder bewirken.“
Seit 2012 hat die Organisation nach eigenen Angaben über zehn Millionen Euro für längerfristige Projekte gesammelt, die 91.000 Kindern zugutekamen. Die Spenden der Kunden gehen aktuell an das Projekt „Eltern-AG“: ein Elternkurs für Familien in besonders belasteten Lebenssituationen – etwa wegen Bildungsrückständen der Kinder in Zeiten der Corona-Pandemie. Bei der Spendenbewegung hat schon eine Reihe von Promis mitgemacht, darunter Cindy aus Marzahn.