Karlsruhe (pm/dk) – Der Karlsruher Heidesee ist ein beliebtes Erholungsgebiet für Neureuter Bürgerinnen und Bürger. Baden dürft ihr darin aber nicht – und das hat gleich mehrere Gründe!
Zum einen wird, wie bei allen anderen Gewässern in Karlsruhe, mit Ausnahme der Badestelle am Grötzinger Baggersee, die Wasserqualität nicht vom Gesundheitsamt kontrolliert. Der Heidesee birgt jedoch zudem noch weitere Risiken. Im Heidesee kommt wie in vielen Seen entlang des Oberrheins eine bestimmte Blaualgenart, die Burgunderblutalge vor. Diese bildet ein Gift, welches bei Menschen oder Hunden zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. Die Burgunderblutalge kommt normalerweise in mittleren Seetiefen vor, kann jedoch bei bestimmten Bedingungen massenhaft auftreten und an die Oberfläche gelangen.
Ein weiteres Problem stellt das Nordostufer des Heidesees dar. Untersuchungen und Berechnungen durch ein Ingenieurbüro haben gezeigt, dass das Ufer wegen seiner Steilheit abrutschen kann. Eine solche Rutschung könnte den Berechnungen zufolge auch den Weg oberhalb des Ufers erfassen. Deshalb musste zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger das Ufer und der Weg gesperrt werden. Als naturnahe Zugangsbarriere wurde eine sogenannte Benjeshecke aus ortstypischem Gehölzschnitt geschaffen. Die Benjeshecke dient als Rückzugs- und Lebensraum für Vögel und andere Tiere. Mit der Benjeshecke werden außerdem die gesetzlich geschützten Uferbiotope vor dem Betreten geschützt.
Auch der als Schempp-See bekannte Baggersee im Neureuter Norden ist bei den Bürgerinnen und Bürger sehr beliebt. Hier machen seit dem Jahr 2020 Hinweisschilder auf das Badeverbot aufmerksam. Dieses musste erlassen werden, weil das Baden aufgrund des noch aktiven Kiesabbaus mit etlichen Gefahren verbunden ist. Wie die Erfahrung zeigt, verleiten Betriebsanlagen von Kieswerken dazu, daran hochzuklettern und ins Wasser zu springen, oftmals mit der Folge schlimmer Verletzungen. Die Uferböschungen fallen unter der Wasseroberfläche unregelmäßig und zum Teil steil ab. Für ungeübte Schwimmer oder Kinder kann es schwierig sein, wieder an den Uferbereich zurückzukehren. Die Wassertiefe und die zeitweise vorhandene Trübung des Wassers verhindern eine schnelle Rettung von Ertrinkenden. Außerdem kann es unmittelbar dort, wo gerade Kies gewonnen wird, zu Böschungsabbrüchen kommen. Sollte es vor Ort tatsächlich zu einem Badeunfall kommen, wären keine Rettungskräfte vor Ort.
Baden sollte man deshalb nur an ausgewiesenen, offiziellen Badestellen, bei denen auch regelmäßig die Wasserqualität kontrolliert wird. Im Raum Karlsruhe gibt es einige davon. Sie sind in der Badegewässerkarte Baden-Württemberg (HIER abrufbar) verzeichnet.