Pforzheim (pm/lk) – Nach Karlsruhe, Rastatt und Baden-Baden hat jetzt auch Pforzheim die Konsequenzen aus den stark steigenden Corona-Neuinfektionen gezogen und sagt seinen Weihnachtsmarkt ab. Die Durchführung des Weihnachtsmarktes sei mittlerweile nicht mehr zu verantworten, bedauern Oberbürgermeister Peter Boch und Erster Bürgermeister Dirk Büscher.
Einen Weihnachtsmarkt wird es in diesem Jahr auch in Pforzheim nicht geben. Die erneut stark steigenden Infektionszahlen und die zeitgleiche Verschärfung der landesweit geltenden Maßnahmen, lassen keine andere Entscheidung zu. Eine entsprechende Eilentscheidung hat Oberbürgermeister Peter Boch am Freitag unterschrieben. „Wir haben wirklich bis zum Schluss alles versucht, um diese auch emotional sehr wichtige Veranstaltung durchführen zu können, müssen aber angesichts der aktuellen Pandemie-Zahlen feststellen: Es geht nicht“, so Oberbürgermeister Peter Boch. Erster Bürgermeister Dirk Büscher weist darauf hin, dass „auch das Gesundheitsamt angesichts der aktuellen Situation dringend geraten hat, den diesjährigen Weihnachtsmarkt abzusagen. Wir bedauern das sehr und hätten uns alle gewünscht, an dieser Tradition festhalten zu können.“
Aufgrund des erneut stark steigenden Infektionsgeschehens gilt in Baden-Württemberg seit dem 19. Oktober die dritte Pandemiestufe. Die zulässige Teilnehmerzahl für Veranstaltungen wurde in den vergangenen Tagen auf 100 Teilnehmende begrenzt und wird jetzt aktuell am Wochenende auf 50 Teilnehmende heruntergesetzt. Auch der Gesundheitsamtsbezirk Pforzheim/Enzkreis überschreitet seit dieser Woche den Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern und lag am Donnerstag bei 62 Neuinfektionen. Eine Bewertung dieser geänderten Grundlage und der ständige Austausch mit dem Gesundheitsamt führten jetzt letztendlich zu dem Entschluss, den diesjährigen Weihnachtsmarkt abzusagen.
Einen weiteren sehr wichtigen Punkt für die Stadt wollte der Erste Bürgermeister nicht ungenannt wissen. Bei der aktuell geltenden Limitierung der Besucherzahl steigt „auch das wirtschaftliche Risiko der Schausteller in einem Maße, dass weder eine wirtschaftliche noch eine verhältnismäßige Durchführung der Veranstaltung gewährleistet ist. Das können wir niemandem zumuten“, so EBüscher. Eine Vielzahl der Schausteller habe bereits um „Entbindung“ aus bestehenden Verträgen gebeten beziehungsweise Zustimmung für eine gänzliche Absage des Weihnachtsmarktes, die auch der Schaustellerverband Pforzheim voll umfänglich mitträgt, signalisiert. Selbstverständlich habe man auch sehr sorgfältig die zahlreichen Absagen im Umland wie beispielsweise Heilbronn, Heidelberg, Rastatt, Karlsruhe oder Esslingen wahrgenommen.
Noch am Vormittag wurden die Vorsitzenden der Gruppierungen und Fraktionen des Gemeinderats in einer Telefonkonferenz über die Absicht der Verwaltung informiert und darauf hingewiesen, dass die Durchführung eines Weihnachtsmarkes mittlerweile unverantwortlich erscheine. „Da der Gemeinderat bei seiner Abstimmung über den Weihnachtsmarkt darum gebeten hatte, die aktuellen Entwicklungen im Blick zu halten“ gehen Oberbürgermeister und Erster Bürgermeister davon aus, „dass diese sehr bedauerliche Entscheidung auch im Sinne des Gemeinderats getroffen werden musste“. Abschließend hält Oberbürgermeister Peter Boch fest, dass man sich um eine besonders festliche Gestaltung des Marktplatzes bemühen werde.
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