Enzkreis (pm/tk) – Die Asiatische Hornisse breitet sich in Baden-Württemberg aus. Auch im Enzkreis wurde sie in den vergangenen Monaten vermehrt gesichtet. Das von Boulevardmedien als „Killer-Hornisse“ bezeichnete Insekt ist nicht gefährlich für den Menschen. Aber sie frisst unsere Honigbienen.
Aufgrund seines invasiven Charakters gefährdet das Insekt nach Ansicht von Naturschützern die heimische Biodiversität und bringt auch wirtschaftliche Risiken mit sich. „Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger daher, sich zu melden, wenn sie einzelne Tiere oder gar Nester der Asiatischen Hornisse entdecken“, so Frank Hemsing von der Naturschutzbehörde des Enzkreises. Die Meldungen können nach Hemsings Worten auf einer Plattform der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (kurz: LUBW) oder über die „Meine Umwelt App“ erfolgen. Dabei sei es wichtig, den genauen Fundort und das Funddatum anzugeben. Auch werde ein Foto als Nachweis benötigt, um Verwechslungen mit anderen Arten auszuschließen. Sobald bestätigt sei, dass es sich bei dem gefundenen Tier wirklich um eine Asiatische Hornisse handelt, werde das Tier entfernt, um den die Bildung großer Nester zu verhindern.
Die Asiatische Hornisse oder Vespa velutina nigrithorax ist dabei etwas kleiner als ihre heimische Verwandte namens Vespa crabro und zeichnet sich durch eine schwarze Grundfärbung mit wenigen gelben Binden und durch gelbe Beine aus. Die Arbeiterinnen erreichen eine Größe von 1,7 bis 2,4 Zentimetern, während Königinnen sogar bis zu 3 Zentimeter groß werden können. Die Hornissen bauen im Frühjahr ab März ein primäres Nest, gefolgt von Sekundärnestern ab Juli beziehungsweise August, die sich meist in großer Höhe in Bäumen befinden.
Asiatische Hornissen ernähren sich vom Sommer bis in den Herbst hinein, wenn ihre Völker mit mehr als 2.000 Tieren ihre maximale Größe erreicht haben, vornehmlich von Honigbienen, was zur Schädigung ganzer Bienenvölker führen kann. Die invasive Art kann auch direkt in Bienenstöcke eindringen. In anderen Ländern Europas wurden auch Fraßschäden im Obst- und Weinbau dokumentiert. Die Asiatische Hornisse hat während der Larvenaufzucht zudem einen sehr hohen Proteinbedarf. Dies führt zu einem merkbaren Rückgang bei Blütenbestäubern und damit auch zu einer Reduktion von Insekten als Nahrung für Vögel.
Die Asiatische Hornisse verhält sich grundsätzlich jedoch wenig aggressiv. Ihre Stiche sind vergleichbar mit denen der heimischen Europäischen Hornisse oder Wespe. Allerdings kann es in Einzelfällen zu allergischen Reaktionen kommen. Von ihren Nestern sollte man auf jeden Fall Abstand halten und sie nur von Personen entfernen lassen, die über die nötige Fachkenntnis und Schutzausrüstung verfügen.