Pforzheim (pol/lk) – Für die tödliche Attacke auf einen 66-Jährigen Anfang November 2020 in Pforzheim soll einem Mann der Prozess gemacht werden. Die Staatsanwaltschaft hat den 36-Jährigen nach Angaben vom Montag unter anderem wegen versuchten Raubes und Körperverletzung mit Todesfolge angeklagt. Das Landgericht Karlsruhe muss noch entscheiden, ob es ein Verfahren ansetzt.
Der Beschuldigte sowie ein möglicher 33-jähriger Komplize waren in ihrem Heimatland Italien festgenommen worden und sind mittlerweile in Deutschland in Untersuchungshaft. Sie schweigen bisher zu den Vorwürfen, wie es hieß. Im Fall des 33-Jährigen seien die Ermittlungen nicht abgeschlossen, daher sei er nicht angeklagt. Lange war nach den beiden Männern gesucht worden, eine Belohnung ausgelobt und von privater Seite erhöht worden. Wie die Ermittler schließlich auf die Spur der Verdächtigen kam, ist bislang unklar.
Die Ermittler sind überzeugt, dass das Duo dunkel gekleidet und vermummt Anfang November 2020 in den Abendstunden dem Opfer vor dessen Wohnhaus im Laubgässchen in Pforzheim aufgelauert habe, um den Mann auszurauben. Die Täter sollen den 66-Jährigen von hinten überrascht, auf den Boden gestoßen und ihm gegen den Kopf getreten haben, was letztlich zum Tod führte. Wer genau was gemacht habe, werde sich vermutlich erst in der Hauptverhandlung zeigen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Das sei für die Anklage aber erst einmal unerheblich.
Eine Zeugin des Vorfalls hatte geschrien, so dass die Angreifer die Flucht ergriffen, noch bevor sie an Wertsachen gekommen seien. Die Staatsanwaltschaft geht den Angaben nach davon aus, dass der Angeklagte zwar den Tod seines Opfers nicht erwartet habe, jedoch „aus grober Achtlosigkeit verkannt“ habe, dass es dazu kommen könnte. Der Tatverdächtige soll sich daher wegen versuchten Raubes mit Todesfolge verantworten. Er selbst schweigt bislang zu den Vorwürfen.
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