Angriffe auf Politiker: Kretschmann hält schärfere Strafen für möglich

07. Mai 2024 , 14:19 Uhr

Region (pm/dk) – Im Wahlkampf werden Politiker angegriffen, Plakate abgerissen. Schnell wird der Ruf nach schärferen Gesetzen laut. Für Ministerpräsident Kretschmann ist das nicht ausgeschlossen.

„Nimmt beängstigende Formen an“

Nach Angriffen auf Parteien und Wahlkämpfer schließt der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann auch ein schärferes Strafrecht nicht mehr generell aus. «Das sind schon schwere Gewaltüberschreitungen bis dahin, dass man durchaus auch über Gesetzesverschärfungen nachdenken kann», sagte der Grünen-Politiker am Dienstag in Stuttgart. Das könne sinnvoll sein, müsse aber zunächst geprüft werden. Kretschmann zeigte sich erschrocken über das Ausmaß der Angriffe.

Das franst richtig aus an den Rändern und nimmt allmählich schon beängstigende Formen an,

sagte er. Ehrenamtliche Helfer könnten im laufenden Kommunal- und Europawahlkampf abgeschreckt werden und sich nicht mehr engagieren, warnte er.

SPD Kandidat wird von Jugendlichen angegriffen

Der SPD-Spitzenkandidat in Sachsen für die Europawahl, Matthias Ecke, war am Freitagabend beim Plakatieren angegriffen und zusammengeschlagen worden. Vier Teenager im Alter von 17 und 18 Jahren sind tatverdächtig. Das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen rechnet zumindest einen von ihnen dem rechten Spektrum zu. Zudem wurden am Donnerstag in Essen der Bundestagsabgeordnete Kai Gehring (Grüne) und sein Parteikollege Rolf Fliß angegangen. Bundestagsvizepräsidentin Katrin-Göring-Eckardt (Grüne) war zuvor in Ostbrandenburg nach einer Veranstaltung aggressiv bedrängt worden. Und im niedersächsischen Nordhorn wurde am Samstagmorgen ein AfD-Landtagsabgeordneter nach Polizeiangaben an einem Infostand geschlagen.

Die Innenminister von Bund und Ländern wollten nach gewaltsamen Angriffen wie auf Ecke in einer Videokonferenz am Dienstagabend über mehr Schutz für politisch engagierte Menschen beraten.

Anzeige
Baden-Württemberg Gewalt Politiker

Das könnte Dich auch interessieren

10.12.2024 Umsturz in Syrien - Landesbischöfin warnt vor Polarisierung Karlsruhe (dpa/tk) - Nach dem Umsturz in Syrien warnt die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Baden vor einer Polarisierung in der Flüchtlingsdebatte. Äußerungen in diese Richtung seien nicht besonnen, sagte Heike Springhart in Karlsruhe. 26.11.2024 Baden-Württemberg prüft Klage gegen Krankenhausreform Baden-Württemberg (dpa/dk) - Trotz des Bruchs der Ampel-Koalition und der großen Kritik an der Krankenhausreform sieht es momentan so aus, als würde das Gesetz trotz allem durchgesetzt. Baden-Württemberg ist jedoch nicht bereit, das einfach so hinzunehmen und prüft sogar eine Klage gegen die jüngste Entscheidung des Bundesrats. 13.11.2024 Verfassungsschutz darf AfD beobachten - Landeschef nennt das "absurd" Mannheim (dpa/tk) - Der Verfassungsschutz in Baden-Württemberg darf den AfD-Landesverband als Verdachtsfall einstufen und beobachten. Da hat der Verwaltungsgerichtshof in Mannheim entschieden und die Beschwerde der AfD zurückgewiesen. 05.11.2024 Baden-Württemberger kehren zurück «auf Glückskurs» Stuttgart/München (dpa/tk) - Die Lebenszufriedenheit in Deutschland ist wieder gestiegen. Auch für Baden-Württemberg verzeichnet der «Glücksatlas»  ein Gefühl wie vor der Pandemie.