Alles zur Ausbildung bei der Polizei

08. April 2024 , 06:00 Uhr

Karlsruhe (ms) – Was wolltet ihr als Kind werden? Bestimmt Feuerwehrmann oder Polizist. Zweiteres schauen wir uns heute mal genauer an. Die Polizeiausbildung. Wir haben mit Jürgen Schöfer, Einstellungsberater bei der Polizei Karlsruhe gesprochen.

Was muss ich mitbringen?

Die Polizei bietet Ausbildungs- und Studienplätze an. Für die Ausbildung muss ein Notendurchschnitt von 3,2 (Mittlere Reife) gegeben sein, für das Studium von 3,0 (Abitur). „Das ist nicht sonderlich viel“, so Schöfer, „wir schauen lieber, dass wir in unserem eigenen Auswahltest bewerten, ob die Menschen für den Polizeiberuf geeignet sind oder nicht.“

Keine Vorstrafen
Wer Polizist oder Polizistin werden will darf nichts auf dem Kerbholz haben. Vorstrafen dürfen nicht vorhanden sein. „Wer jetzt mal eine ganz kleine Jugendsünde im Alter von 14 oder so begangen hat, mal einen Lolli irgendwo geklaut oder so, dann können wir da vielleicht drüber hinwegsehen, weil es eine einmalige Tat war. Aber alles andere wird dazu führen, dass wir die Bewerbung nicht akzeptieren werden“, so Jürgen Schöfer im Gespräch.

Sportlich müsst ihr sein
1,60 Meter müsst ihr mindestens für den Polizeiberuf groß sein.
Das deutsche Sportabzeichen in Bronze ist nötig, wobei die Ausdauerleistung in Silber abgelegt werden sollte. „Außerdem muss man natürlich schwimmen können. Es gibt im Polizeiberuf auch Situationen, wo man mal ins Wasser hüpfen muss“, so Jürgen Schöfer.

Zeitlicher Ablauf Ausbildung und Studium

Die Ausbildung bei der Polizei geht 30 Monate. Das Studium mit einer Vorausbildung, die es in Baden Württemberg gibt, geht insgesamt 45 Monate.
„Beides ist geprägt von einer tollen Mischung aus Theorie und Praxis“, so Jürgen Schöfer“. „Das heißt, unsere jungen Kolleginnen und Kollegen lernen natürlich: Was ist eine Körperverletzung, was ist ein Diebstahl? Wenden diese theoretischen Kenntnisse dann aber auch gleich im Einsatztraining und im Praxistraining an und kriegen dann auch schon gezeigt wie nehme ich jemand fest oder wie lege ich jemand Handschellen an? Also eine wirklich tolle Mischung aus Theorie und Praxis.“

Schon nach 15 Monaten, manchmal auch schneller, geht es dann auf die Dienststellen zum Praktikum. „Da sind die Kolleginnen und Kollegen schon fast vollwertiger Teil einer Dienstgruppe und erleben da natürlich einiges“, so Schöfer. „Mein Sohn macht gerade eine Ausbildung bei der Polizei und der ist immer vollauf begeistert, wenn er vom Dienst zurückkommt.“

Zur Polizei auch im zweiten Anlauf

Auch wenn Ihr schon eine Ausbildung oder ein Studium habt und dann feststellt, dass das jetzt nicht so ganz das Richtige ist können noch zur Polizei. Ein Einstieg bei der Polizei ist bis 34 Jahre möglich.

„Die Menschen sitzen dann bei mir und sagen ich möchte eine sinnvolle Arbeit machen“, so Jürgen Schöfer. „Ich möchte in einem Team arbeiten. Ich möchte eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie haben, einen sicheren Job und am besten sollte auch Langeweile kein Thema sein. Dann sage ich immer Herzlich willkommen bei der Polizei.“

Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Trotz Schichtarbeit ist der Polizeiberuf nicht nur etwas für Singles und Menschen ohne Kinder.

„Unsere Schichtpläne sind sehr lange im Voraus planbar. Und gerade viele Kolleginnen oder Kollegen in Teilzeit oder wenn sie Kinder haben, haben dann ein Arbeitszeitmodell, wo sie nur Teile dieser Schicht arbeiten. Und da kommen doch die meisten recht gut damit zurecht“, so Jürgen Schöfer.

Krisensicherer Job

„Wir sind Beamte auf Lebenszeit“, so Jürgen Schöfer. „Das gibt eine nicht zu unterschätzende Sicherheit. Die Polizei hat immer Arbeit, egal ob es wirtschaftliche Krisen gibt oder nicht.“

 

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