Stuttgart/Baiersbronn (pm/tk) – Der ADAC hat die Angebote zur nachhaltigen Mobilität an 20 deutschen Urlaubsorten untersucht. In Baden-Württemberg überzeugte Baiersbronn besonders mit seinen touristischen Buslinien.
Für immer mehr Menschen spielt das Thema „nachhaltig unterwegs sein“ auch im Urlaub eine größere Rolle. Laut einer Umfrage des ADAC zum Reiseverhalten sehen über 70 Prozent der Befragten das Thema unkomplizierte und planbare An- und Abreise als besonders wichtig an. 31 Prozent wünschen sich am Zielort nachhaltige Mobilitätsoptionen. Der ADAC hat untersucht, wie das Angebot in 20 Urlaubsorten rund um das Thema „nachhaltige Mobilität“ aussieht. In Baden-Württemberg zählte Baiersbronn (Schwarzwald) zu den getesteten Städten und schnitt mit der Wertung „gut“ ab.
Baiersbronn überzeugte besonders in der Kategorie „Mobilität vor Ort“. Hier bewertete der ADAC das touristische Mobilitätskonzept sehr positiv, insbesondere die Buslinien Hüttenbus und Nationalparkbus. Sehenswürdigkeiten sind auf diese Weise schnell und direkt erreichbar. Mit einer Gästekarte lassen sich die öffentlichen Verkehrsmittel in der Region kostenlos nutzen. Ebenfalls vorbildlich zeigt sich Baiersbronn, indem es die Anreiseart der Gäste erfasst. Informationen zur nachhaltigen An- und Abreise finden sich auf der touristischen Webseite Baiersbronns. Dort sind auch die Standorte der Ladesäulen für E-Fahrzeuge abrufbar. Im Ort weisen Infotafeln oder Leitsysteme auf weitere Mobilitätsoptionen mit dem ÖPNV, zu Fuß oder per Rad hin. Schwächen leistete sich die Stadt in der Urlaubsregion Nordschwarzwald hingegen beim Prüfbereich „An- und Abreise“: So existiert keine Fernbushaltestelle in einem Umkreis von 20 Kilometern, zudem sind die Angebote zum Leihen von Fahrrädern oder Autos vor Ort nicht ausreichend verbreitet.
Insgesamt schnitten nur der Testsieger Lindau am Bodensee sowie Westerland auf Sylt mit „sehr gut“ eine Kategorie besser als Baiersbronn ab. Den größten Nachholbedarf im Hinblick auf nachhaltige Mobilität sah der ADAC beim Schlusslicht Oberwiesenthal im Erzgebirge (Note „sehr mangelhaft“).
Nach einer ersten ADAC-Recherche zum Thema vor zwei Jahren zeichnet sich nicht unbedingt ein Fortschritt in diesem Bereich ab. Über alle 20 untersuchten Orte hinweg war das Ergebnis nur ausreichend. Schwächen sahen die Fachleute vor allem beim so wichtigen Thema der nachhaltigen An- und Abreise, der am schlechtesten bewerteten Kategorie. In nur neun Orten war es gut oder sehr gut möglich, auch ohne das eigene Auto anzureisen. Dagegen hat ein Viertel der Urlaubsorte keinen direkten Bahnanschluss, und in zwölf Orten gibt es keine Fernbushaltestelle, auch nicht im Umkreis von 20 Kilometern. Die ADAC Untersuchung zeigt, dass im Bereich nachhaltiger Mobilität zum und am Urlaubsort in den nächsten Jahren noch viel zu tun ist.