Baden-Baden/Bühl (dpa/lk) – Zu acht Jahren Haft hat das Landgericht Baden-Baden einen 64-Jährigen nach jahrelangem Missbrauch von kleinen Mädchen verurteilt.
Das Gericht sah es nach Angaben einer Sprecherin am Freitag als erwiesen an, dass sich der Großvater in 134 Fällen an fünf Freundinnen seiner Enkelinnen und einem Nachbarskind vergangen hat – darunter waren 14 Fälle von schwerem Missbrauch. Die Taten geschahen von 2005 bis 2019 in Bühl im Kreis Rastatt, unter anderem im Haus des Mannes. Seine Opfer waren der Staatsanwaltschaft zufolge damals zwischen fünf und elf Jahre alt. Die Taten wurden erst im Januar 2020 bekannt. Der Vater einer heute 21-Jährigen hatte die Taten angezeigt.
Der Angeklagte ist seit seiner Verhaftung im Sommer in Untersuchungshaft. Er hatte zunächst geschwiegen. Doch vor Gericht zeigte er sich weitgehend geständig. Die Staatsanwaltschaft hatte den Mann ursprünglich wegen 180-fachen Missbrauchs angeklagt. Von einigen Fällen sah die Anklagebehörde nun ab, weil sie ohne weitere Vernehmung der Mädchen nicht nachweisbar gewesen wären, hieß es. „Die Ermittlungen gestalteten sich besonders aufwendig, da etliche Kinder richterlich vernommen, Opferberichte erstellt und aussagepsychologische Gutachten eingeholt werden mussten“, hatte die Behörde vor dem Prozess erklärt.
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