Rheinzabern (lk) – Die Schüler und Abschlussklassen mussten während der gesamten Corona-Zeit auf vieles verzichten. Unterricht von zu Hause, die Klassenkameraden nicht sehen und jetzt fallen auch noch die Abschlussfeiern ins Wasser. Ein paar Abiturienten aus Rheinzabern haben sich da etwas ganz Besonderes einfallen lassen.
v.l.n.r.: Beate Deubel vom Kinderhospiz Sterntaler, Abiturient Jannis Lücking, Kurssprecherin Sefora Rosenberg, Christina Heim vom Tierschutz Südpfalz e.V., Schulleiter Axel Weinstein, Admira Knoll vom FUoKK e.V. und Abiturientin Julia Rieder.
Abitur in der Corona-Zeit – das war natürlich dieses Jahr alles andere als normal. In der Pfalz wurde schon Anfang des Jahres Abi geschrieben. Damals noch im Voll-Lockdown. „Die Vorbereitung war nicht das Beste, was man sich erhoffen kann. Das Abitur zu schreiben, war sehr schwer. Weil einfach der Unterricht vorher gefehlt hat“, sagte Kurssprecherin Sefora Rosenberg von der IGS Rheinzabern im Interview mit der neuen welle. In der Schule sei sie am Ende nur für die mündliche Deutsch Prüfung gewesen. Zusätzlich zu diesen großen Herausforderungen, konnte im Anschluss nicht mal gefeiert werden. Denn die Abipartys sind auch in diesem Jahr wegen Corona wieder ausgefallen.
Die Abiklasse an der IGS Rheinzabern ist da auf eine tolle Idee gekommen. Denn das Geld für die große Abiparty war schon gesammelt – mühevoll durch Kuchenverkauf und Tombola – wurde aber am Ende gar nicht gebraucht. 2.300 Euro sind zusammengekommen, die die Kursstufe jetzt an die Kinderkrebsstation am Städtischen Klinikum in Karlsruhe, den Mannheimer Verein Kinderhospiz Sterntaler und den Tierschutz Südpfalz e.V. spendet. „Wir hatten auch andere Schulen gefragt, was die mit dem Geld machen. Viele haben das gesammelte Geld unter sich aufgeteilt. Da haben wir uns gedacht, dass es uns gut geht und wir genügend Geld haben. Wenn man es für den guten Zweck spendet, ist das auch was Schönes. Die Kinder und Tiere brauchen es während Corona viel dringender, als wir“, sagt Kurssprecherin Sefora Rosenberg.
Eine wunderschöne Geste – gerade während Corona. Denn in Zeiten der Pandemie können sich viele Menschen keine Spenden mehr leisten, weil sie in Kurzarbeit sind oder sogar den Job verloren haben. Auch Futterspenden kommen kaum in den Tierheimen an. Während des Lockdowns durften Helfer nicht mal aufs Gelände. Tiere, die in den Tierheimen landen, werden es durch die Pandemie hingegen immer mehr. Am Ende sind bei der Abiklasse aus Rheinzabern sogar noch 400 Euro übrig geblieben. „Die haben wir jetzt an die Stufe unter uns gespendet“, so Sefora Rosenberg. „Weil die konnten nicht mal einen Kuchenverkauf wegen der Corona-Hygienemaßnahmen machen.“ Das ist quasi das Startkapital für die möglicherweise im nächsten Jahr wieder stattfindende Abifeier. So viel Großzügigkeit von diesen jungen Menschen gehört unserer Meinung nach einfach mal gelobt!