Stuttgart/Karlsruhe (dpa/lk) – Trotz Verlängerung des Corona-Lockdowns bis Ende Januar sind ab Montag wieder Click-and-Collect-Angebote möglich. Denn die Landeregierung erlaubt ab morgen Abholangebote im Einzelhandel. Kunden können dabei vorab bestellen und die Ware selbst abholen – natürlich unter Beachtung der aktuellen Hygieneregeln.
Im verlängerten Lockdown muss ein Großteil der Geschäfte weiterhin geschlossen bleiben. Händler dürfen zwar liefern, doch für viele ist das kaum praktikabel. Die Landesregierung kommt ihnen jetzt ein Stück entgegen. Die Corona-Verordnung wurde so geändert, dass der sogenannte Click&Collect-Service wieder möglich ist, sagte Regierungssprecher Rudi Hoogvliet. Kunden können so im Internet oder per Telefon eine Ware bestellen, einen Abholtermin vereinbaren und die Ware selbst abholen. Der Handelsverband, der das wochenlang gefordert hatte, zeigt sich erfreut darüber – auch wenn die Händler die Möglichkeit eigentlich dringend zu Weihnachten gebraucht hätten, wie Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann sagte.
Abholangebote waren im Südwesten im Zuge des Corona-Lockdowns über Weihnachten verboten worden, um lange Schlangen vor den Geschäften und somit zusätzliche Kontakte zu vermeiden. Händler durften aber selber liefern oder liefern lassen. Hagmann sagte, man habe die Argumentation für das Abhol-Verbot nie verstanden. Den mit dem Rücken zur Wand stehenden Händlern auch noch diese Möglichkeit zu verweigern, sei hart gewesen. „Das hat unseren mittelständischen Unternehmen sehr geschadet“, sagte sie. Lieferungen seien „wahnsinnig aufwendig und wahnsinnig teuer“ gewesen. Hagmann geht davon aus, dass nun viele Geschäfte einen Abhol-Service anbieten werden, insbesondere viele Buchhändler, Spielwarengeschäfte oder auch Elektronikmärkte – eigentlich aber alles, was man nebenbei kurz abholen und mitnehmen könne, wenn man ohnehin in der Stadt sei, sagte sie.
In Karlsruhe beteiligen sich nach Angaben von City-Manager Frank Theurer 41 Geschäfte bei Click-and-Collect. Kunden bestellen online, dann können sie sich entscheiden, ob sie die gekauften Sachen abholen oder geliefert bekommen möchten. In Karlsruhe ist dafür ein Fahrradkurier unterwegs. Der bringt die waren kostenlos zu den Kunden im Stadtgebiet von Karlsruhe. Die Kosten teilen sich die Stadt Karlsruhe und die Händler. Die Stadt übernimmt zwei Drittel, ein Drittel entfällt auf die Einzelhändler.