Landau (pm/tk) – Nur aufgeschoben, nicht aufgehoben: die geplante Rad- und Fußgänger-Brücke über die Maximilianstraße und die Bahngleise in Landau wird teurer als erwartet. Statt der veranschlagten 5,8 Millionen Euro rechnet das von der Stadt beauftragte Fachbüro jetzt mit mindestens 10 Millionen Euro. Angesichts der Haushaltslage der Stadt Landau treten Verkehrsdezernent Lukas Hartmann und Oberbürgermeister Dominik Geißler auf die Bremse. Hartmann macht zugleich aber deutlich: Die Brücke kann kommen, nur eben nicht sofort.
„Wir machen die Planung jetzt zu Ende und haben sie dann fertig in der Schublade, um uns auf ein passendes, neues Förderprogramm zu bewerben“, kündigt Lukas Hartmann an. Er verweist in diesem Zusammenhang auf das Bundesland Bayern, wo eine solche Vorgehensweise nicht nur gang und gäbe, sondern auch ein echtes Erfolgsgeheimnis ist. Denn: Wer fertige Konzepte in der Schublade hat, kann sich schnell auf viele Förderprogramme bewerben und steigert damit die eigenen Chancen, von Bund (oder Land) auch tatsächlich den Zuschlag zu bekommen. Für die Landauer Rad- und Fußwegebrücke winken bei künftigen Programmen sogar höhere Förderungen, sodass die Stadt unterm Strich günstiger wegkommen könnte, so Hartmann.
Bislang war die Rad- und Fußwegebrücke Teil des Förderprogramms „Klimaschutz durch Radverkehr“ mit einer festgelegten Fördersumme von 3,3 Millionen Euro. Legt man die neu bekannt gewordenen Kosten von mindestens 10 Millionen Euro zu Grunde, verbliebe bei der Stadt Landau ein Eigenanteil in Höhe von mindestens 6,7 Millionen Euro – städtisches Geld und damit das Geld der Landauer Bürgerinnen und Bürger, wie Verkehrsdezernent Lukas Hartmann betont: „Das entspräche einer Förderquote von gerade einmal 30 Prozent und damit halte ich den Bau der Brücke in diesem Förderprogramm im Jahr 2024 aus haushaltspolitischen Gründen nicht mehr für verantwortbar“, so sein Fazit.
Die Gründe für die Kostensteigerung sind nach Angaben des beauftragten Fachbüros vielfältig, darunter die allgemeine Marktlage mit deutlich gestiegenen Preisen im Bausektor, schwankende Stahlpreise, der deutschlandweite „Boom“ im Brückenbau und damit einhergehend eine starke Auslastung der Baufirmen und gestiegene Angebotspreise. Aber auch die in der Planung geänderte Trassenführung der Brücke, um mehr Abstand zur Wohnbebauung zu halten und die anstehende Elektrifizierung am Hauptbahnhof zu ermöglichen, spielen eine Rolle.
Gemeinsam mit Bauamtsleiter Christoph Kamplade und dessen Stellvertreter Ralf Bernhard lässt Lukas Hartmann keinen Zweifel daran, dass die Brücke weiter die beste – und wohl einzige – Lösung darstellt, um den Horst, Queichheim und die Schulstandorte östlich der Bahnlinie besser an die Kernstadt anzubinden. „Die Querungsmöglichkeiten für den Rad- und den Fußverkehr an der Queichheimer- und der Horstbrücke sowie am Hauptbahnhof sind schlecht und lassen sich durch andere Maßnahmen auch nicht wesentlich verbessern“, sagen alle drei. Und: „Die nun vorliegende Detailplanung hat auch die technische Machbarkeit der Brücke noch einmal bestätigt.“