Karlsruhe (pol/lk) – Eine 23-Jährige hat in Karlsruhe ein Pfefferspray benutzt und dabei mindestens 58 Menschen verletzt. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, hatte die Frau sich am Donnerstagabend am Werderplatz mit ihrem früheren Lebensgefährten gestritten.
Während des Streits am Donnerstagabend gegen 19:30 Uhr vor dem Indianerbrunnen nahm die junge Frau ein freiverkäufliches Tierabwehrspray in die Hand und sprühte damit aus wenigen Metern Entfernung in die Richtung ihres 26 Jahre alten Ex-Freundes. Allerdings verbreitete sich der Sprühnebel auch in die Richtung von zwei nahe gelegenen und gut besuchten Gaststätten und zog zudem in eine Bar. „Mehrere Gäste verließen daraufhin fluchtartig den Innenraum“, schrieb die Polizei. Mindestens 58 Menschen klagten über Reizhusten, Lidschmerzen und Schluckbeschwerden. Der Ex-Freund der Frau und ein weiterer Mann im Alter von 22 Jahren kamen in ein Krankenhaus.
Gegen die 23-Jährige werde wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt, teilte die Polizei weiter mit. Sie wurde in ihrer Wohnung in der Marienstraße angetroffen. Dort beschlagnahmten die Beamten zwei offenbar benutzte Spraykartuschen. Derzeit wird noch ermittelt, ob sie das K.o.-Spray noch ein zweites Mal in der Nähe eines Kiosks am Werderplatz benutzt hatte. Die Polizei sucht dazu Zeugen und weitere Geschädigte.
Tumultartige Szenen gab es auch am Karlsruher Friedrichsplatz und im Nymphengarten. Dort sorgten von Donnerstagnachmittag bis in den Abend hinein immer wieder stark betrunkene Männer für Streits und Schlägereien. Die Polizei musste insgesamt dreimal ausrücken und die Eskalationen schlichten. Dabei konnten die Beamten rund fünf Gramm Marihuana, Verpackungsutensilien für Drogen und einen hohen dreistelligen Geldbetrag beschlagnahmen. Bei einer Schlägerei kamen sogar eine Zeltstange und eine Flasche zum Einsatz. Zwei Männer kamen leicht verletzt ins Krankenhaus, einer wurde aufgrund von akuten Drogenentzugserscheinungen vor Ort vom Rettungsdienst untersucht und zwei weitere Männer wurden in Gewahrsam genommen.