Karlsruhe (pol/dpa/lk) – Rund 500 Menschen haben nach Angaben der Polizei am Donnerstagnachmittag vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gegen Corona-Beschränkungen demonstriert – auch noch nach Auflösung der Versammlung. Insgesamt wurden 41 Anzeigen ausgesprochen, zwei Polizisten wurden leicht verletzt. Am frühen Abend habe sich die Lage beruhigt. Eine Gegendemonstration mit rund 100 Personen verlief friedlich.
Der Protest unter dem Motto „Maskenfreier Appell: Unser deutsches Bundesverfassungsgericht muss unsere Grundrechte schützen!“ war für Donnerstagnachmittag mit zunächst 50 Teilnehmern in der Nähe des Bundesverfassungsgerichts angemeldet worden, wie Polizei und Stadt mitteilten. Tatsächlich hätten sich dann aber 500 Menschen auf dem Gelände vor dem Gericht versammelt. Die Beamten hätten die Demonstranten mehrfach aufgefordert, den Mindestabstand zueinander einzuhalten oder eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Die Versammlungsleitung habe die Demonstration dann gegen 15:00 Uhr aufgelöst.
Im Anschluss seien aber 150 Menschen zurück zum Gericht gegangen. Die Polizei forderte sie auf, den Ort zu verlassen – dem seien die Teilnehmer schließlich freiwillig nachgekommen. Aber auch danach hätten sich Menschen an verschiedenen Orten in der Innenstadt und rund um das Schloss versammelt. Die Polizei löste die Gruppen wegen Verstößen gegen die Corona-Verordnung auf und erteilte dabei zahlreiche Platzverweise. Bundespolizei und Polizeipräsidium Karlsruhe waren mit rund 100 Beamten im Einsatz.
Ein Teilnehmer sei festgenommen worden – daraufhin hätten sich rund 40 Menschen vor einem Polizeirevier am Marktplatz versammelt. „Im weiteren Verlauf musste die Polizei gegen zahlreiche Personen vorgehen, da diese den ausgesprochenen Platzverweisen keine Folge leisteten“, hieß es in einer Mitteilung von Donnerstagabend. Insgesamt mussten 41 Teilnehmer angezeigt und von der Polizei kurzzeitig festgehalten werden. Zwei Polizeibeamte wurden bei dem Einsatz leicht verletzt. Gegen 17:30 Uhr beruhigte sich die Situation in der Innenstadt.
Eine mit 50 Personen angemeldete Gegendemonstration unter dem Motto „MITdenken statt Querdenken“ begann gegen 13:30 Uhr in örtlicher Nähe mit rund 100 Teilnehmern. Sie wurde gegen 15:00 Uhr ohne besondere Vorkommnisse beendet. Zwischen den Demonstrationsteilnehmern kam es zu Provokationen und Streitgesprächen, weshalb sie durch Polizeikräfte getrennt werden mussten.